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Haben wir eine Seele?​

Was wissenschaftlich umstritten ist, ist im Glauben schon immer klar: Für gläubige Christen gibt es Gott, für Moslems Allah, Hinduisten glauben an die Weltseele Brahman und sprechen vom allumfassenden Sein, für Buddhisten spielt Bewusstsein eine zentrale Rolle. Bevor sich Religionen entwickelten, war das animistische Weltbild bei Menschen rund um den Globus vorherrschend; Alles ist belebt, bzw. beseelt. Jeder Mensch, jede Pflanze, jedes Tier, aber auch Berge und Flüsse haben eine Seele und sind miteinander verbunden. 


Philosophen, Psychologen, Physiker und Neurowissenschaftler erforschen seit Jahrzehnten das Bewusstsein. Ich gebe an dieser Stelle einen kleinen Einblick in diese Forschung, ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Dies tue ich, damit deutlich wird, dass die Arbeit am Bewusstsein mit schamanischen Methoden, keine Sache des Glaubens oder der Esoterik ist, sondern auch als eine Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse für die Entwicklung von Menschen, Organisationen und Gesellschaften gesehen werden kann. Dem Gedanken Einsteins folgend, dass ein Problem niemals auf der Bewusstseinsebene gelöst werden kann, auf der es entstanden ist, könnte die Renaissance des Schamanismus ein konkreter Ansatz sein, um den Herausforderungen unserer Zeit anders zu begegnen, als dies in den letzten Jahren geschehen ist. Meine These ist, dass wir unsere persönlichen, unternehmerischen und global-gesellschaftlichen Probleme auch dadurch besser lösen können, dass wir uns mit unserem Geist beschäftigen und so auf eine neue Stufe des Bewusstseins kommen.


Noch einmal zurück zum Christentum. Hier wird von der Dreifaltigkeit des Menschen ausgegangen, der Mensch besteht aus Körper, Geist und Seele. Viele spirituelle und philosophische Traditionen betrachten die "Seele" als das tiefste Wesen eines Menschen, sein authentisches Selbst oder den Sitz des Bewusstseins und der inneren Weisheit.

Dabei war die Wissenschaft eigentlich nicht auf der Suche nach der Seele. Angetrieben wurde sie vor allem dadurch, dass sich in vielen Studien zeigte, dass eine hohe Achtsamkeit zu mehr innerer Ruhe, größerer Bewusstheit und stärkerer Resilizienz führte.


Achtsamkeitspraktiken – wie die Meditation, die in bestimmten östlichen Traditionen verwurzelt sind – können ein Weg sein, eine seelische Erfahrung zu haben. Kurzum, es zeigte sich, dass eine Verbindung zur Seele durch Achtsamkeit hergestellt werden kann. Achtsamkeit, indem sie die Aufmerksamkeit bewusst und ohne Bewertung auf den gegenwärtigen Moment richtet, kann helfen, den "Lärm" des Geistes zu beruhigen, einschließlich Sorgen, Urteile und Ablenkungen. Diese Stille kann Raum für eine tiefere Verbindung mit sich selbst schaffen und möglicherweise zu einem größeren Bewusstsein für dieses innere Wesen oder die "Seele" führen. Praktiken wie die achtsame Meditation können als Werkzeuge gesehen werden, um auf die innere Stimme oder Intuition zu "hören", von der einige glauben, dass sie die Sprache der Seele ist.


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